Signet Libellen - eine (kleine) Einführung

   Willkommen
   Einführung
   Entwicklungsgeschichte
   Libellen im Tierreich
   die Ordnung Odonata
   Lebensräume
   Arten in D, A, CH
   die Namensgebung
   Rote Listen in D, A, CH
   Körperbau
   Lebenslauf einer Libelle
      Ei
      Larve
      Schlupf
      Exuvie
      Imago
      Paarung
      Eiablage
   Verhaltenstipps
   Stechen Libellen?
   Glossar
   Bildnachweis
   Links
   Bücher
   Danke

   E-Mail

   History


   Dietmar Mengelberg
   Schottener Str. 25
   60435, Frankfurt, DE



das Ei

    Libelleneier sind, entsprechend der Größe der Libellen, recht klein. Ihre Maße liegen zwischen 480 x 230 µm (1 µm = 0,001 mm) bei der kleinsten bekannten Art (Nannophya pygmaea, Japan) und 700 x 600 µm bei der größten bekannten Art (Anotogaster sieboldii, Japan) (ANDO 1962, zitiert in CORBET 1999).

    Je nach Eiablage-Strategie der jeweiligen Art haben die Eier unterschiedliche Formen. Die Eier endophytisch (in Substrat wie Halme oder Rinde) legender Weibchen sind länglich, während die Eier exophytisch (im Flug abgeworfen) legender Weibchen fast kugelförmig sind.

Eiformen

Abb.1: typische Eiformen: links Ei endophytischer Art (Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa)),
rechts Ei exophytischer Art (Gemeine Keiljungfer (Gomphus vulgatissimus));
nach ROBERT (1959)

    Im Ei vollzieht sich die erste Entwicklungsphase der Libelle. Schon bald werden die Augen sichtbar. Jedoch liegen die Embryonen bei Arten, die endophytisch gelegt wurden, in der ersten Phase noch verkehrt herum im Ei: Der Kopf zeigt nach innen, also in die Pflanze. Ein Schlüpfen in dieser Position ist unmöglich. Deshalb dreht sich der Embryo innerhalb einiger Wochen, so dass der Embryo nun richtig herum liegt, mit dem Kopf voran, um auch so zu schlüpfen (STERNBERG & BUCHWALD (Hrsg.) 1999/2000).

Eier

Abb. 2: Eier der Blutroten Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) am Ufer

    Wann der Embryo aus dem Ei schlüpft und zur Larve wird, ist wiederum von Art zu Art sehr verschieden. Einige Arten schlüpfen noch im selben Jahr. Die Larve überwintert und kann sich im nächsten Jahr zum Insekt weiterentwickeln. Dies ist bei Arten der Familie Schlanklibellen (Coenagrionidae) der Fall. Bei anderen Arten überwintert der Embryo im Ei, um im Frühjahr sehr schnell als Prolarve zu schlüpfen, wie bei den Gattungen Binsenjungfern (Lestes), Heidelibellen (Sympetrum) u.a. Wieder andere Embryonen überwintern in einer Phase noch vor der Drehbewegung, so dass diese erst im nächsten Jahr durchgeführt werden kann. Das bedeutet aber auch, dass die Prolarve wohl erst im übernächsten Jahr schlüpft, wie dies bei der Gattung Quelljungfern (Cordulegaster) der Fall ist.


zur Eiablage        zur Larve


    Literatur, die erwähnt wurde:

Corbet, P.S. (1999): Dragonflies - Behaviour and ecology of Odonata. Colchester: Harley
Robert, P.-A. (1959): Die Libellen (Odonaten). Bern: Kümmerly & Frey
Sternberg, K. & R. Buchwald (Hrsg.) (1999/2000): Die Libellen Baden-Württembergs. Stuttgart: Ulmer



nach oben