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Beobachtungstipps
Libellen sind streng geschützte Tiere. Sie dürfen (rein rechtlich) weder gestört noch gefangen werden. Wer Libellen trotzdem fangen will (z.B. um sie besser bestimmen zu können), der benötigt eine Fanggenehmigung. Ausgestellt wird diese von der zuständigen unteren Naturschutzbehörde.
Libellen sind Tiere, keine Sachen. So sollte auch mit ihnen umgegangen werden. Gefangen sollten sie nur werden, wenn es unbedingt notwendig ist, getötet werden sollten sie nie. Wie bei jedem anderen Tier auch sollte eine Libelle nur beobachtet werden, das Experimentieren sollte man Fachleuten überlassen.
Falls Libellen gefangen werden sollen, dann am besten mit einem größeren Schmetterlingsnetz. Da Libellen schnelle Flieger sind, ist ein Hinterherlaufen wie bei Schmetterlingen hier in fast allen Fällen aussichtslos.
Genauso spannend ist das Beobachten der Libellen mit einem Fernglas. F�r die Bestimmung der Art ist ein sehr gutes Fernglas notwendig, das zudem noch sehr nah fokussiert. (Man braucht also eher ein "Nahglas" als ein Fernglas.) Ich habe mich aus dem nicht gerade umfangreichen Angebot für das Pentax Papilio 8,5 x 21 (Abb. 1) entschieden. Es hat einen Fokussierbereich von 50 cm bis unendlich und eine Vergrößerung von 8,5 x. Es besitzt verstellbare Augenmuscheln (für Brillenträger), eine gute Dioptrienkorrektur (+/- 4 dpt.), mit nur 290 g ein recht geringes Gewicht, und kostete nur ca. 140,- €. Ich bin sehr zufrieden mit dem Glas.
Abb.1: Das Pentax Papilio 8,5 x 21, ein sehr gutes und preiswertes "Nahglas", das hervorragend zur Libellenbeobachtung geeignet ist.
Libellen beißen nicht und stechen nicht. Sollten sie einmal nahe vor einer Person in der Luft stehen oder sich auf einer Person niedersetzen, können sie in aller Ruhe beobachtet werden. Vielleicht haben sie sich nur zur Nahrungsaufnahme oder zum Aufwärmen niedergesetzt.
Angefasst werden sollten Libellen nur an der Brust oder an den Beinen. Dazu entweder die Brust zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen (erfordert Übung), oder die drei Beine der einen Seite zwischen Daumen und Zeigefinger und die Beine der anderen Seite zwischen Zeigefinger und Mittelfinger nehmen. Dabei sollten die Köpfe vom eigenen Körper weg zeigen, ansonsten kann man (bei Großlibellen) spüren, dass sie kräftige Mundwerkzeuge haben. Vermeiden Sie das scheinbar einfache Festhalten an den Flügeln. So sollten nur ältere Tieren festgehalten werden. Wenn Libellen noch jung sind, könnten die Flügel dadurch zusammen geklebt oder sogar unheilbar verkrüppelt werden.
Falls die Flügel doch mal zusammen geklebt sein sollten (sei es durch falsches Halten, durch Regen beim Schlupf o.ä.), kann man vorsichtig versuchen, sie zu trennen: mit einem dünnen, länglichen Gegenstand (Grashalm) dicht über dem Rücken zwischen die Ansätze der Flügel gehen und behutsam nach oben führen. Wenn die Flügel getrennt sind, auf keinen Fall versuchen diese zu glätten! Libellenflügel müssen "uneben" sein, sonst kann das Tier nicht fliegen. Wenn Sie Ihre Libellenbeobachtungen Anderen mitteilen möchten, dann können Sie dies auf der Internet-Seite www.libellenfunde.de tun. Bei Schwierigkeiten oder Fragen helfe ich gerne weiter.
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