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die Ordnung Odonata

    Alle Libellen werden in der Ordnung Odonata beschrieben. Der Name Odonata leitet sich ab vom griechischen odon (= Zahn). Somit werden als herausragendstes Ordnungsmerkmal weder die Körperform noch die Form der Flügel oder die Augen herangezogen, sondern die Kauwerkzeuge der ausgewachsenen Libellen (der Imagines) und besonders der Larven. An deren vorderen Ende befinden sich lange und außerordentlich spitze Zähne, die dem Festhalten der gefangenen Beute dienen (siehe navKörperbau -> Kopf).

Männchen der Fruehen Adonislibelle

Abb. 1: Portrait eines Männchen der navFrühen Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)

    Die Ordnung Odonata teilt sich auf in verschiedene Unterordnungen, darunter die drei noch lebenden Unterordnungen: Zygoptera (Kleinlibellen), Anisoptera (Großlibellen) und Anisozygoptera. Die Verwandschaftsbeziehungen zwischen den Unterordnungen sind noch nicht restlos geklärt, weil man ja leider nicht in die Vergangenheit reisen kann um zu sehen, wie sich die einzelnen Unterordnungen entwickelt haben (siehe navEntwicklungsgeschichte der Libellen).

    Die deutschen Namen der Unterordnungen, Gattungen und Arten gehen auf navSchiemenz zurück (siehe navNamensgebung). Betrachtet man nur die größte "deutschsprachige" Libelle (navGroße Königslibelle (Anax imperator), Länge mm) und die kleinste "deutschsprachige" Libelle (Zwerglibelle (Nehalennia speciosa), Länge mm), so hat er die richtigen Namen für die Unterordnungen gewählt. Allerdings ist die größte Kleinlibelle (navBlauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo), Länge mm) größer als die kleinste Großlibelle (navSchwarze Heidelibelle (Sympetrum danae), Länge mm). Abb. 2 zeigt zum Größenvergleich eine relativ kleine Großlibelle und eine relativ große Kleinlibelle.

Blutrote Heidelibelle und Gemeine Weidenjungfer

Abb. 2: navBlutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum, oben) und navGemeine Weidenjungfer (Lestes viridis, unten) zeigen beim herbstlichen Sonnenbaden, dass die deutschen Bezeichnungen "Großlibelle" und "Kleinlibelle" nicht immer Rückschlüsse auf die Körperlänge erlauben.

    Die Unterordnungen splitten sich weiter auf in Familien, Gattungen, Arten und Unterarten. Die folgende Auflistung gibt die weltweite Teilung der Ordnung Odonata bis zu den Familien wieder. Berücksichtigt sind nur die Unterordnungen und Familien, in denen heute noch lebende Libellenarten beschrieben werden. Die Auflistung lehnt sich an die navWorld List of Odonata an.

Unterordnung Zygoptera
  • Familie Amphipterygidae
  • Familie Calopterygidae *
  • Familie Chlorocyphidae
  • Familie Coenagrionidae *
  • Familie Dicteriadidae (Heliocharitidae)
  • Familie Diphlebiidae
  • Familie Euphaeidae (Epallagidae)
  • Familie Hemiphlebiidae
  • Familie Isostictidae
  • Familie Lestidae *
  • Familie Lestoideidae
  • Familie Megapodagrionidae
  • Familie Perilestidae
  • Familie Platycnemididae *
  • Familie Platystictidae
  • Familie Polythoridae
  • Familie Protoneuridae
  • Familie Pseudolestidae
  • Familie Pseudostigmatidae
  • Familie Synlestidae
Unterordnung Anisozygoptera
  • Familie Epiophlebiidae
Unterordnung Anisoptera
  • Familie Aeshnidae *
  • Familie Austropetaliidae
  • Familie Chlorogomphidae
  • Familie Cordulegastridae *
  • Familie Macromiidae
  • Familie Corduliidae *
  • Familie Gomphidae *
  • Familie Libellulidae *
  • Familie Neopetaliidae
  • Familie Petaluridae
  • Familie Synthemistidae

(*: Einzelne Arten, die diesen Familien zugeordnet werden, kommen auch im deutsch sprachigen Raum vor.)

    Im August 2007 waren etwa 5600 Arten formal beschrieben (navWorld List of Odonata). Von ihnen stellt die Unterordnung Zygoptera die artenmäßig größte Unterordnung dar. Die meisten bekannten Arten bewohnen die Tropen, und mit zunehmender geographischer Breite wird die Artenzahl geringer. In Europa kommen etwa 120 Arten vor, in Deutschland sind ca. 80 Arten anzutreffen.

    Da sich die Taxonomie (die Einordnung der Lebewesen in das biologische System, siehe Seite navEntwicklungsgeschichte) aber in einer stetigen Entwicklung befindet, ist die genaue Artenanzahl nur schwer festzustellen. Neue Arten werden entdeckt, manche "neue" Art stellt sich als Synonym einer anderen Art dar, eine bisherige Art wird in zwei neue, verschiedene Arten geteilt, eine Unterart wird auf den Status einer Art gehoben - all das führt dazu, dass die Gesamtzahl der Libellenarten auf etwa 5500 bis 6500 Arten geschätzt wird.


    Links zu themenverwandten Seiten:

navWorld List of Odonata: Auflistung der auf der Welt vorkommenden Libellenarten



Literatur, die erwähnt wurde:

Schiemenz, H. (1953): Die Libellen unserer Heimat. Jena: Urania



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