Libelleneier sind, im Verhätnis zur Größe der Libellen, recht klein. Ihre Maße liegen zwischen 480 x 230 µm (1 µm = 0,001 mm) bei der kleinsten bekannten Art (Nannophya pygmaea, Japan) und 700 x 600 µm bei der größten bekannten Art (Anotogaster sieboldii, Japan) (ANDO 1962, zitiert in
Corbet 1999).
Je nach
Eiablage-Strategie der jeweiligen Art haben die Eier unterschiedliche Formen. Die Eier endophytisch (in Substrat wie Halme oder Rinde) legender Weibchen sind länglich, während die Eier exophytisch (im Flug abgeworfen) legender Weibchen fast kugelförmig sind.

Abb.1: typische Eiformen: links Ei endophytischer Art (
Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa)),
rechts Ei exophytischer Art (
Gemeine Keiljungfer (Gomphus vulgatissimus));
nach
Robert (1959)
Im Ei vollzieht sich die erste Entwicklungsphase der Libelle. Schon bald werden die Augen sichtbar. Jedoch liegen die Embryonen bei Arten, die endophytisch gelegt wurden, in der ersten Phase noch verkehrt herum im Ei: Der Kopf zeigt nach innen, also in die Pflanze. Ein Schlüpfen in dieser Position ist unmöglich. Deshalb dreht sich der Embryo innerhalb einiger Wochen, so dass der Embryo nun richtig herum liegt, mit dem Kopf voran, um auch so zu schlüpfen (
Sternberg & Buchwald (Hrsg.) 1999/2000).

Abb. 2: Eier der
Blutroten Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) am Ufer
Wann der Embryo aus dem Ei schlüpft und zur
Larve wird, ist wiederum von Art zu Art sehr verschieden. Einige
Larven und später die
fliegenden Libellen schlüpfen noch im selben Jahr. Bei manchen Arten schlüpfen die Larven noch im selben Jahr, sie überwintern und können sich dann im nächsten Jahr zum Insekt weiterentwickeln. Dies ist bei Arten der
Familie Schlanklibellen (Coenagrionidae) der Fall. Bei anderen Arten überwintert der Embryo im Ei, um im Frühjahr sehr schnell als Prolarve zu schlüpfen, wie bei den
Gattungen Binsenjungfern (Lestes), Heidelibellen (Sympetrum) u.a. Wieder andere Embryonen überwintern in einer Phase noch vor der Drehbewegung, so dass diese erst im nächsten Jahr durchgeführt werden kann. Das bedeutet aber auch, dass die
Prolarve wohl erst im übernächsten Jahr schlüpft, wie dies bei der
Gattung Quelljungfern (Cordulegaster) der Fall ist.
zur
Eiablage zur
Larve
Literatur, die erwähnt wurde:
Corbet, P.S. (1999): Dragonflies - Behaviour and ecology of Odonata. Colchester: Harley
Robert, P.-A. (1959): Die Libellen (Odonaten). Bern: Kümmerly & Frey
Sternberg, K. & R. Buchwald (Hrsg.) (1999/2000): Die Libellen Baden-Württembergs. Stuttgart: Ulmer
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