Auch wenn dieses Bild sehr unscharf und alles andere als "gut" ist, zeigt es uns doch ein typisches, ausgereiftes Männchen der Kleinen Binsenjungfer. Sein Hinterleib ist nur am Ende blau bereift, im Gegensatz zu den Männchen der Glänzenden Binsenjungfer (Lestes dryas) und der Gemeinen Binsenjungfer (Lestes sponsa). Auch zeigt es sein charakteristisches Flügelmal: während die Zelle bräunlich gefärbt ist, sind die Randadern weiß.
Dieses Männchen zeigt eine eigenartige Flügelhaltung. Während die Flügel in Ruhe normalerweise leicht gespreizt gehalten werden, sind sie in diesem Fall nahezu senkrecht zur Körperachse. Außerdem sind sie um etwa 90° verdreht und zeigen mit der Schmalseite nach oben. An dieser Haltung ist allerdings weder eine Krankheit noch ein Schlupfunfall Schuld. Zum Zeitpunkt der Aufnahme wehte ein recht böiger Wind, der diesem Männchen die Flügel so verdrehte.
Dieses Männchen ist er ein / zwei Stunden alt. Es hat gerade seinen Jungfernflug absolviert und ist auf einem Halm in der Nähe des Schlupfortes gelandet. Seine Jugend verrät es uns durch die sehr stark glänzenden Flügel sowie durch das fast weiße Flügelmal. Die Oberseite seines Körpers glänzt noch hell metallisch grün. Dem Ende seines Hinterleibs fehlt noch die typische blaue Bereifung (siehe obersten Bild). Trotzdem ist es schon möglich, die Art zu bestimmen: Der Hinterrand der Augen ist deutlich zweigeteilt in eine grüne obere Hälfte und eine gelbe untere Hälfte; einen solchen Augenhinterrand hat nur noch die Südliche Binsenjungfer (Lestes barbarus). Deren Hinterleibsanhänge sind jedoch anders aufgebaut als bei unserer Art.