|
Südliche Binsenjungfer
Lestes barbarus (Fabricius, 1798)
|
|
Migrant Spreadwing, Southern Emerald Damselfly |
|
Zwervende pantserjuffer |
|
Leste barbare, Leste sauvage |
|
Šídlatka brvnatá |
|
Palatka poludniowa |
|
Långväga smaragdflickslända |
|
Sydlig kobbervandnymfe |
Namensgebung
deutsch |
|
|
Binsenjungfer: legen ihre Eier vorzugsweise in Binsen ab Südliche: nach ihrem Hauptverbreitungsgebiet Südeuropa |
wissenschaftlich |
|
|
Lestes: gr. lestes - Räuber barbarus: Barbarei - Gebiet im westlichen Nordafrika |
Originalgröße |
Systematik |
Gefährdung |
|
40 - 46 mm |
- Unterordnung
- Kleinlibellen (Zygoptera)
-
- Familie
- Binsenjungfern (Lestidae)
- Welt: 20 Familien
- Europa: 5 Familien
- D, A, CH: 4 Familien
- Gattung
- Binsenjungfern (Lestes)
- Welt: 8 Gattungen
- Europa: 2 Gattungen
- D, A, CH: 2 Gattungen
- Art
- Südliche Binsenjungfer
- (Lestes barbarus)
- Welt: 86 Arten
- Europa: 7 Arten
- D, A, CH: 7 Arten
- Unterarten
- keine
|
Deutschland
Österreich
Schweiz
(siehe auch Rote Listen in D, A, CH) |
Flugzeit
Verbreitung
© Dijkstra & Lewington violett: Hauptverbreitungsgebiet blaue Linie: Grenze des Vorkommens |
|
Welt |
|
holomediterranes Faunenelement, Mittelmeerraum, West- und Mitteleuropa, bis zum Altai und zur Mongolei; europäischer Verbreitungsschwerpunkt: Mittelmeerraum; fehlt in Nordeuropa, auf britischen Inseln und im Baltikum |
|
Deutschland |
|
ganz Deutschland, jedoch nicht sehr häufig; fehlt im Norden Niedersachsens, Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns (Verbreitungsgrenze) |
|
Österreich |
|
Beobachtungen aus allen Bundesländern, deutlicher Verbreitungsschwerpunkt: Neusiedler See - Seewinkel |
|
Schweiz |
|
verstreut; hauptsächlich im Mittelland |
|
Lebensraum
Die Südliche Binsenjungfer besiedelt hauptsächlich flache und kleinflächige stehende Gewässer, die auch austrocknen können. Wichtig ist, dass zur Larvenzeit im Frühjahr Wasser vorhanden ist. Durch den flachen Wasserstand kann sich das Gewässer schneller aufheizen, wodurch sich die Larven sehr schnell entwickelt können. Die Larven zeigen sich von ihren Anforderungen an den Wasserchemismus her sehr anpassungsfähig; sie können sich sowohl in Hochmoorschlenken wie in Kiesgrubentümpeln, in Wiesentümpeln wie im leicht brackigen Wasser entwickeln.
Ökologie und Lebensweise
Aus den im Vorjahr gelegten Eiern schlüpfen im März / April die Larven. Innerhalb von sechs bis acht Wochen wachsen die Larven sehr schnell heran und häuten sich in dieser Zeit etwa zehn Mal. Ab Mitte Juni schreiten die Larven zur letzten Häutung: die Imagines schlüpfen. Dazu klettern die Larven wenige Zentimeter bis Dezimeter an aufrecht stehenden Halmen empor, die sowohl im Wasser als auch auf trockenem Grund stehen können. Nach dem Schlupf verweilen die jungen Libellen noch wenige Tage in unmittelbarer Umgebung des Gewässers, um dann in die Umgebung abzuwandern. Hier jagen sie und reifen zu geschlechtsreifen Tieren heran. Diese Lebensphase dauert etwa 15-50 Tage. Dann kehren zuerst die Männchen an ihr Heimatgewässer zurück, besetzen Reviere und erwarten die Weibchen. Dabei sind sie auch gegenüber anderen Kleinlibellen recht agressiv. Erscheint ein Weibchen, wird es ohne Umschweife geklammert und zur Paarung aufgefordert. Nach der Paarung, die zwischen 20 und 50 Minuten dauern kann, fliegen beide Partner im Tandem zur Eiablage, die in der Regel mit angekoppelten Männchen vollzogen wird. Die Eiablage erfolgt in eine Vielzahl aufrecht stehender Pflanzen und Pflanzenteile. Das Höchstalter der Südlichen Binsenjungfer dürfte bis zu 90 Tage betragen. Es liegt deutlich höher als bei Kleinlibellen anderer Familien.
Ähnliche Arten
Wegend der metallisch grünen Grundfärbung von Männchen und Weibchen kann die Südliche Binsenjungfer eigentlich nur mit anderen Vertretern der Gattung Lestes (Binsenjungfern) verwechselt werden. Als einfachstes und sicherstes Unterscheidungsmerkmal dient das Flügelmal (Pterostigma), das bei unserer Art zweifarbig ist: zum Körper hin bräunlich, nach außen hin elfenbeinfarben. Alle anderen Arten der Gattung besitzen ein einfarbiges Flügelmal.
(zum Vergrößern auf die Bilder klicken)
Männchen |
Vorpaarung |
Paarung |
Tandem |
Weibchen |
Männchen |
Literatur, die erwähnt und benutzt wurde:
Dijkstra, K.-D.B. & R. Lewington (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. Gillingham: British Wildlife Publishing. S. 70-71
Jödicke, R. (1997): Die Binsenjungfern und Winterlibellen Europas - Die Libellen Europas Bd. 3, Lestidae (Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 631). Magdeburg: Westarp-Wissenschaften.
Monnerat, C. (2005): Lestes barbarus. - In: Wildermuth, H., Y. Gonseth & A. Maibach (Hrsg.): Odonata - Die Libellen der Schweiz. Fauna Helvetica 12. Neuchâtel: CSCF. S. 86-89
Raab, R., A. Chovanec & J. Pennerstorfer (2007): Libellen Österreichs. Wien: Umweltbundesamt & Wien, New York: Springer. S. 80-81
Sternberg, K. & W. Röske (1999): Lestes barbarus. - In: Sternberg, K. & R. Buchwald (Hrsg.): Die Libellen Baden-Württembergs. Bd. 1: Allgemeiner Teil, Kleinlibellen (Zygoptera) Stuttgart: Ulmer. S. 388-398
nach oben
|
|