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Gemeine Winterlibelle
Sympecma fusca (Vander Linden, 1820)
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Common Winter Damsel, Winter Damselfly |
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Bruine winterjuffer |
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Leste brun |
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Šídlatka hnedí |
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Straszka pospolita |
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Vinterflickslända |
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Almindelig Vintervandnymfe |
Namensgebung
deutsch |
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Winterlibelle: einzige Gattung in Deutschland, die als Imago (fliegendes Insekt) �berwintert Gemeine: wegen ihrer H�ufigkeit |
wissenschaftlich |
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Sympecma: eigentlich Sympecna; gr. sym-pyknos - eng zusammengelegt (die Flügel in Ruhe) fusca: lat. fuscus - dunkelbraun, umbra |
Originalgröße |
Systematik |
Gefährdung |
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36 - 39 mm |
- Unterordnung
- Kleinlibellen (Zygoptera)
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- Familie
- Binsenjungfern (Lestidae)
- Welt: 20 Familien
- Europa: 5 Familien
- D, A, CH: 4 Familien
- Gattung
- Winterlibellen (Sympecma)
- Welt: 8 Gattungen
- Europa: 2 Gattungen
- D, A, CH: 2 Gattungen
- Art
- Gemeine Winterlibelle
- (Sympecma fusca)
- Welt: 3 Arten
- Europa: 2 Arten
- D, A, CH: 2 Arten
- Unterarten
keine
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Deutschland
Österreich
Schweiz
(siehe auch Rote Listen in D, A, CH) |
Flugzeit
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Winterruhe, versteckt, nicht fliegend |
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am Gewässer anzutreffen |
Verbreitung
© Dijkstra & Lewington violett: Hauptverbreitungsgebiet helles violett: vermutete Vorkommen |
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Welt |
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holomediterranes Faunenelement, Mittelmeerraum, West- und Mitteleuropa, bis zum Tienschan-Gebirge; europäischer Verbreitungsschwerpunkt: Mittelmeerraum; Skandinavien nur an Süd- und Südwestküste Schwedens, fehlt in Großbritannien, Dänemark, Baltikum |
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Deutschland |
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regelmäßig anzutreffen, doch wohl nirgends häfig; fehlt im nördlichen Schleswig-Holstein, hier wie auch in Hamburg und Nordrhein-Westfalen als "stark gefährdet" eingestuft |
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Österreich |
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in allen Bundesländern nachgewiesen, aber nur vereinzelte individuenstarke Vorkommen; Verbreitungsschwerpunkte: Großraum Wien und Neusiedler See -Seewinkel |
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Schweiz |
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lediglich im zentralen Mittelland fehlend, ansonsten ganze Schweiz |
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Lebensraum
Die Gemeine Winterlibelle besiedelt in Mitteleuropa ein breites Spektrum stehender Gewässer. Diese dürfen wintertrocken sein, müssen im Frühjahr und Sommer aber durchgängig Wasser führen. Wichtig ist das Vorhandensein von Röhricht- und Seggenvegetation, die, vertrocknet, im Frühjahr als Eiablagesubstrat dienen. Da sich die Larven sehr schnell entwickeln (müssen), müssen ausreichend Flachwasserzonen mit sich schnell erwärmenden Wasser dargeboten sein. Die Larven bewohnen die Unterwasservegetation ohne besondere Präferenzen an bestimmte Pflanzen oder Strukturen. Im Mittelmeerraum besiedelt die Art auch Fließgewässer.
Ökologie und Lebensweise
Der Gattungsname besagt es: neben ihrer Schwesterart, der Sibirischen Winterlibelle (Sympecma paedisca), ist die Gemeine Winterlibelle die einzige europäische Libellenart, die als voll entwickeltes Insekt überwintert. Das sorgt für vielfältige Extremwerte: So haben beide Arten eine überaus lange Lebensdauer von ca. 10 Monaten (an Stelle der üblichen 6 - 10 Wochen), ihre Reifungszeit ist ebenfalls sehr lang und dauert etwa ein halbes Jahr, wo hingegen sich die Larven sehr schnell entwickeln und nach bereits 8 - 10 Wochen zur Umwandlung in die Libelle bereit sind. Nach den ersten warmen Tagen kehren die Männchen ab Ende Februar / Mitte März an die Gewässer zurück. Sie sind hier regelmäßig die ersten Libellen. Später kommen die Weibchen hinzu. Geschlechtsreife Tiere sind an dem blauen Glanz ihrer Augen zu erkennen. Die Hauptflugzeit mit Paarung und Eiablage ist Ende April bis Mitte Juni. Dann verschwinden die Tiere langsam vom Gewässer. Ab Ende Juli schlüpft die nächste Generation. Die Schlupfzeit neigt sich Ende August zum Ende, ihr Maximum hat sie Ende Juli / Anfang August. Nach dem Schlupf verlässt die Art anscheinend schnell das Gewässer, um sich mit den ersten Frösten in ihr Winterquartier zurückzuziehen. Diese finden sich an windstillen und sonnigen Waldrändern mit trockenen Halmen und / oder Gebüsch oder im lichten Laubwald, dessen Krautschicht auch vom Vorhandensein trockener Halme gekennzeichnet ist. In den wärmeren Gebieten Südeuropas (und vereinzelt auch in Deutschland) kann es vorkommen, dass sich die Flugzeiten der beiden Generationen berühren oder gar überschneiden. In Ruhe halten Winterlibellen alle vier Flügel auf eine Körperseite, vermutlich aus Gründen der Temperaturregulierung.
Ähnliche Arten
Die Winterlibellen sind unverwechselbar. Ihre Körperfarbe ist bronzefarben, wobei die Unterseite heller als die Oberseite und die "Frühjahrsfärbung" dunkler als die "Herbstfärbung" sind. Mit ihrer Körperfarbe sind sie hervorragend an ihr Überwinterungssubstrat (Büsche und trockene Halme) angepasst und deshalb an den Überwinterungsplätzen relativ schwer zu finden. Die Gemeine Winterlibelle kann lediglich mit ihrer Schwesterart, der Sibirischen Winterlibelle (Sympecma paedisca) verwechselt werden. Die obere dunkle Längsbinde der Brust ist bei unserer Art breit mit gerader Ober-und Unterkante, während bei jener Art an der unteren Kante eine nach außen gerichtete Ausbuchtung erkennbar ist.
(zum Vergrößern auf die Bilder klicken)
Männchen |
Weibchen |
zwei Männchen |
Tandem |
Paarungsrad |
Eiablage |
junges Weibchen |
junges Weibchen |
Mimikry |
Literatur, die erwähnt und benutzt wurde:
Dijkstra, K.-D.B. & R. Lewington (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. Gillingham: British Wildlife Publishing. S. 88
Hoess, R. (2005): Sympecma fusca. - In: Wildermuth, H., Y. Gonseth & A. Maibach (Hrsg.): Odonata - Die Libellen der Schweiz. Fauna Helvetica 12. Neuchâtel: CSCF. S. 78-81
Jödicke, R. (1997): Die Binsenjungfern und Winterlibellen Europas - Die Libellen Europas Bd. 3, Lestidae (Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 631). Magdeburg: Westarp-Wissenschaften.
Raab, R., A. Chovanec & J. Pennerstorfer (2007): Libellen Österreichs. Wien: Umweltbundesamt & Wien, New York: Springer. S. 76-77
Robert, P.-A. (1959): Die Libellen (Odonaten). Bern: Kümmerly & Frey. S. 101-104
Sternberg, K. & M. Rademacher (1999): Sympecma fusca. - In: Sternberg, K. & R. Buchwald (Hrsg.): Die Libellen Baden-Württembergs. Bd. 1: Allgemeiner Teil, Kleinlibellen (Zygoptera) Stuttgart: Ulmer. S. 429-440
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